Klinikum der Zukunft: das neue Katharinenhospital

Haus A: Zentral-OP und neue Notaufnahme in Planung

Der Neubau des Katharinenhospitals geht mit großen Schritt voran. Und die nächsten Schritte werden ganz besonders groß.

Der erste Teil des Neubaus Katharinenhospital, das als Haus F bezeichnete Gebäude an der Kriegsbergstraße, ist bereits Anfang 2022 in Betrieb genommen worden. Dort befinden sich der neue Haupteingang zum Katharinenhospital mit ambulanter und stationärer Patientenaufnahme, modernste Medizintechnik in den radiologischen Kliniken, eine große interdisziplinäre Intensivstation, moderne Bettenstationen und vieles mehr.

Wenige Schritte weiter Richtung Lindenmuseum, wurde Anfang 2024 das neue Zuhause des Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl (sogenanntes Haus G) bezogen. Schwerpunktmäßig werden dort die Bereiche zur Behandlung von Krebserkrankungen gebündelt, etwa die Onkologische Tagesklinik, ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), die Brachytherapie sowie die komplette Klinik für Nuklearmedizin.

Im Zuge der Fertigstellung des Tumorzentrums Eva Mayr-Stihl und der dadurch erfolgten Umzüge sowie der schon erfolgten Umzüge 2022 der verschiedenen Fachbereiche, wird das achtstöckige Bettenhochhaus (sogenanntes Haus A und A/B) zwischen dem neunen Haus F und dem Olgahospital (Haus M) leer sein.

Der Rückbau und der Neubau von Haus A läuten die nächste Phase zum vollständigen Neubau des Katharinenhospitals ein. Dann werden die Häuser ABE rück- und neugebaut und der Hubschrauberlandeplatz versetzt. Die Lage des Hauses A mitten im Gelände am Standort Mitte des Klinikums stellt eine große Herausforderung dar. In der ganzen Bauzeit muss sichergestellt werden dass der komplette Krankenhausbetrieb in allen umliegenden Gebäuden weiterläuft. Mit dem Rückbau der Bestandsgebäude Haus A und A/B wird im Mai 2024 begonnen.

Im ersten Schritt wird das Bestandsgebäude geräumt und entrümpelt und Haus B vorab mit einer Brandwand abgetrennt und die Gebäude A/B und B auf einer Breite von ca. 1 m voneinander getrennt. In einigen Bereichen, insbesondere der ehemaligen Nuklearmedizin, erfolgt zusätzlich eine Dekontamination. Im Anschluss wird das gesamte Gebäude entkernt und schadstoffsaniert. Große Bereiche des Gebäudes, insbesondere die oberen Etagen, werden zum Schutz der Umgebung mit Kleingeräten wie Minibaggern oder Abbruchrobotern zurückgebaut. Nur die unteren Etagen bzw. die Untergeschosse werden mit Großgeräten wie Bagger und Kran abgerissen.

Dank einer guten Planung und Abstimmung werden die Störungen des Krankenhausbetriebs am Standort minimiert. Dazu trägt eine bauliche Abgrenzung der Baustelle vom Klinikbetrieb bei, die etwa durch einen geschlossenen Bauzaun, eine Einhausung mit einem bespannten Fassadengerüst und technische Staubbindung gewährleistet ist. Wichtig für viele Bereiche wie den OP Betrieb oder die Bestrahlungsmedizin ist außerdem ein exaktes Erschütterungsmonitoring. Die Aufrechterhaltung bzw. der ungestörte medizinische Betrieb haben immer Vorrang vor dem Baufortschritt. Einzelne Maßnahmen werden frühzeitig mit betroffenen Bereichen abgestimmt und entsprechend zeitlich geplant. Der Rückbau sowie die Erstellung der Baugrube sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein, sodass Anfang 2026 mit dem Bau des neuen Gebäudes begonnen werden kann.

Im neuen Gebäude werden gleich mehrere zentrale Einrichtungen des Klinikums untergebracht. Herzstück wird der neue Zentral-OP mit zunächst 8 OP Sälen sein, der im anschließenden Bauabschnitt noch substanziell erweitert wird. Hier wird zukünftig ein großer Teil der über 53.000 jährlichen Operationen im Klinikum Stuttgart stattfinden. Viele Fachbereiche des Klinikums, von der Unfallchirurgie und Orthopädie über die Allgemeinchirurgie bis zur Urologie und Neurochirurgie werden hier hochkomplexe Eingriffe, teilweise mit Roboter assistierten Verfahren, durchführen. Der OP-Bereich wird direkt an die neue Intensivstation im Neubau Haus F angebunden sein.

Ebenso bedeutsam für das Klinikum und auch für die Stuttgarterinnen und Stuttgarter ist die neue Interdisziplinäre Notaufnahme (INA) im Erdgeschoss des neuen Gebäudes. Hier werden optimale Voraussetzungen geschaffen, um Notfälle bestmöglich und interdisziplinär versorgen zu können. Die Räumlichkeiten werden so gestaltet, dass Pflege und ärztlicher Dienst auch bei hoher Auslastung den Überblick behalten und die Wege kurz sind.

Neben mehreren Bettenstationen und einer Intermediate-Care Station (IMC) wird auch die Urologie im neuen Haus A ihr Zuhause finden. Eher im Verborgenen tätig ist die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) des Klinikums. Diese für den Klinikbetrieb unerlässliche Einrichtung ist für die Aufbereitung von Medizinprodukten verantwortlich. Sie wird im Untergeschoss des neuen Gebäudes untergebracht. Hier werden moderne, automatisierte und Personal schonende Verfahren eingeführt, die ein Höchstmaß an Hygiene gewährleisten und ermöglichen, dass ein Großteil der medizinischen Geräte, im Sinne eines nachhaltigen Klinikbetriebs, wiederverwendet werden können.

Überhaupt spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Wo möglich wird Abwärme aus Geräten zum Heizen verwendet. Wärmepumpen, Photovoltaik auf dem Dach sowie an Fassaden und ein guter Wärmeschutz der Gebäudehülle werden für ein gutes Raumklima bei geringem Energieverbrauch sorgen. Die Fertigstellung ist für Ende 2029 geplant.

Zahlen und Fakten

ca. 27.200 qm Brutto Geschossfläche
Grundfläche Gebäude: ca. 2.850 qm
ca. 11.100 qm Nutzfläche
Rückbau Altgebäude: 4/2024 – 12/2025
Neubau einschl. Inbetriebnahme: 1/2026 -12/2029